Impulse
Neue Caritas August 2025

Kritisches Feedback ist nicht schwer. Wenn man das Gute unterstellt!

Feedback-Kultur ist in aller Munde. Dennoch kommen viele Führungskräfte ins Schlingern, wenn sie erklären sollen, wie sie Feedback in ihren Teams umsetzen. Gabriele Ruck stellt in ihrer neuen Kolumne "Auf Augenhöhe" deshalb einen Feedback-Tanz in fünf Schritten vor.

Lesezeit: ca. 2 Minuten

Wie Tanzen auf dünnem Eis – so fühlt sich Feedbackgeben für viele an. Bloß nicht ausrutschen, niemanden verletzen und dabei noch den richtigen Schritt finden. Aber was, wenn Feedback gar keine Gefahr, sondern wirklich ein Tanz ist? Mit klaren Schritten, einem guten Rhythmus und zwei überraschenden Drehungen, die aus einem Gegeneinander ein Miteinander machen?

Willkommen beim Happy Feedback

Jeder gute Tanz beginnt mit einem klaren Einstieg, auch das Happy Feedback: Sie nehmen im ersten Schritt Blickkontakt auf – in diesem Fall durch eine sachliche, konkrete Beschreibung. Kein Drama, kein Urteil. Einfach: Das war die Situation. Nehmen Sie dazu gerne Bezug auf eine konkrete Situation, etwa eine Besprechung, in der Ihr Gegenüber etwas Bestimmtes gesagt oder getan hat. Im Anschluss wird es etwas ernster. Aber wie bei einer guten Tanzfigur bleibt alles in Balance: Sie sprechen im zweiten Schritt die Wirkung aus – nicht die Absicht. Wenn Sie ohne Bewertung benennen, wie das Beschriebene auf Sie oder andere gewirkt hat, bleibt der Takt ruhig. Wenn Situation und Wirkung benannt sind, geschieht etwas Entscheidendes: Statt Spannung aufzubauen, gehen Sie einen Schritt auf die andere Person zu. Sie unterstellen eine positive Absicht und benennen diese. Und plötzlich tanzen Sie gemeinsam, nicht gegeneinander.

Neue Caritas August 2025

Aktuelle Ausgabe
Erschienen am 29. Juli 2025

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